Rutschungen und Hangmuren

Rutschung

franz. glissement / ital. frana / romanisch sbuvada

Eine Rutschung entsteht, wenn ein mässig bis steil geneigter Hang im Untergrund den Zusammenhalt verliert und sich – von der Schwerkraft gezogen – kriechend, rutschend oder gleitend talabwärts bewegt.
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Unterschiedlichste Geschwindigkeiten

Es gibt Rutschungen, die innerhalb von wenigen Minuten ablaufen. Sie setzen plötzlich ein, bewegen sich relativ rasch talabwärts, und kommen ebenso rasch wieder zum Stillstand.
Es gibt aber auch Rutschungen, die sich Jahre, Jahrzehnte lang relativ gleichmässig bewegen, ohne wirklich zum Stillstand zu kommen – insbesondere tiefgründige Rutschungen.
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Wasser in der Rutschmasse fördert die Rutschbewegung

Bei Rutschungen spielt Wasser eine wichtige Rolle. Es verringert den inneren Zusammenhalt des Untergrundes, erhöht sein Gewicht und verbessert seine Bewegungsfähigkeit (vor allem entlang Rutschflächen).
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Hangmure: wenn sich die Rutschung verflüssigt

Gerät wassergesättigter Untergrund ins rutschen, kann es sein, dass er sich «verflüssigt» und sich – ähnlich wie ein Murgang – mit hoher Geschwindigkeit über den darunter liegenden Hang ausbreitet. In diesem Falle spricht man von einer Hangmure.
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Warum kommt es zu Rutschungen?

Rutschungen und Hangmuren entstehen in vielen Fällen dann, wenn starke Niederschläge lockeren, unbewaldeten Untergrund mit Wasser durchtränken. Manchmal löst auch der Mensch Rutschungen aus – zum Beispiel dann, wenn er Wald rodet oder eine Strasse in den Hang baut. Auch ein stärkeres Erdbeben kann Rutschungen auslösen.
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Rutschung in Japan.

Am 11. August 2004 geht in Japan innerhalb von kürzester Zeit eine grössere Rutschung nieder. Sie war aufgrund verschiedener Anzeichen vorhersehbar. So konnte die Strasse, die durch das Rutschgebiet verlief, vor dem Ereignis gesperrt werden. Sie wurde auf einer Länge von rund 100 Metern ins Tal gerissen.


Quelle PLANAT