Lawine
franz. avalanche / ital. valanga / romanisch lavina
Eine Lawine ist eine grössere Schneemenge, die an einem Hang schlagartig in Bewegung gerät und sich mit hoher Geschwindigkeit talabwärts bewegt.
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Formen von Lawinen.
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1. Fliesslawinen
Die Schneemassen fliessen (oder gleiten) dem Boden entlang. Meist folgen sie Geländevertiefungen. Fliesslawinen sind bis zu 300’000 Tonnen schwer und bis zu 150 Stundenkilometer schnell. In Bodennähe können sie mit einem Druck von mehr als 100 Tonnen pro Quadratmeter wirken.
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2. Staublawinen
Wo eine Lawine in sehr steilen Hängen unterwegs ist, oder wo sie über steile Felswände niedergeht, wird sie so schnell, dass eine Staublawine entsteht: ein bis zu 100 Meter mächtiges Gemisch aus Schnee und Luft. Staublawinen können mehr als 200 Stundenkilometer schnell sein und in Bodennähe mit einem Druck von mehr als 10 Tonnen pro Quadratmeter wirken.
Damit eine Lawine entsteht, braucht es
- einen genügend steilen Hang (dort, wo die Lawine einsetzt, muss er mindestens 27 Grad steil sein)
- eine genügend mächtige Schneedecke, die in ihrem Aufbau instabil ist
- etwas, das die labile Schneedecke auseinanderreisst. Beispiele: Wechsel in der Hangneigung; Erschütterung durch Tiere, Menschen oder Erdbeben.
Ist der Hang steiler als 45 Grad, gleitet der Schnee während des Schneefalls laufend ab; dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit, dass Grosslawinen entstehen, gering.
Bewegt sich eine Schneemasse weniger als 50 Meter weit, so bezeichnet man dies als Schneerutsch.
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Quelle “Schutzbauten in Graubünden – für mehr Sicherheit vor Naturgefahren”. Faktenblatt Amt für Wald und Naturgefahren Graubünden, September 2011. / weitere Quellen
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Lawinen-Sprengung.
Frauentobel-Lawine, Davos, 13. Februar 2003.
Film Schweizer Fernsehen