Im deutschen Sprachgebrauch versteht man unter dem Begriff Waldbrand unkontrollierte (und kontrollierte) Brände im bewaldeten Gebiet.
- Unkontrollierte Brände entstehen entweder durch natürliche Ursachen (Blitzeinschläge; in seltenen Fällen Funkenschlag durch Steinschlag) oder durch Unachtsamkeit des Menschen.
- Flurbrände sind Brände, die in nicht bewaldeten Gebieten vor allem dürres Gras und dürre Sträucher erfassen.
- Mischbrände breiten sich gleichzeitig über bewaldete und nicht bewaldete Flächen aus.
- Der Begriff Buschbrand bezieht sich vorwiegend auf Brände in den australischen und afrikanischen Grasland-Vegetationsgebieten.
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Wie ein Waldbrand entsteht und wie er sich entwickelt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Welche Art und wieviel brennbares Material ist vorhanden; wie feucht ist es?
- Welche Form hat das Gelände, in dem der Brand entsteht?
- Welche Wind- und Klimaverhältnisse herrschen?
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Lauffeuer in einem Pinus Ponderosa-Bestand. Bild Merrill R. Kaufmann, USDA Forest Service, Rocky Mountain Research Station, Fort Collins, Colorado, USA
Lauf- oder Bodenfeuer breiten sich in erster Linie in der Streu-, Gras-, Kraut- und Strauchschicht aus. Sie stehen meist am Anfang eines Waldbrandes.
Die Flammenfront bewegt sich schnell fort und wird vom feinen Material genährt. Lauffeuer sind die häufigste Feuerform. Dies gilt auch für Graubünden.
Bei einem Waldbrand muss man eingreifen, wenn er noch ein Lauffeuer ist. Denn sobald er sich zu einem Kronenfeuer entwickelt hat, wird das Löschen sehr schwierig, und man kann nur noch versuchen, die Ausbreitung des Feuers zu verhindern.
Kronenfeuer
Überschreiten Lauffeuer eine gewisse Intensität, werden die Flammen so hoch, dass sie in die Baumkrone überspringen können. Das Feuer kann sich so von Krone zu Krone ausbreiten und an Intensität zulegen. Unterstützt wird dieser Prozess beispielsweise dann, wenn wenn die Bäume flechtenreich sind und tiefhängende Äste haben.
Quelle Britta Allgöwer, “Wissensstadt Davos”
Kronenfeuer. 1:1-Versuch im „International Crown Fire Experiment“, NWT, Canada, 1997.
Weiterführende Literatur
Amt für Wald und Naturgefahren: Wenn Feuer Wälder fressen. Waldbrände in Graubünden. Faktenblatt, Juli 2008
Download: faktenblatt_02_waldbrand_dt.pdf [500 KB]
Ufficio forestale dei Grigioni: Quando il fuoco divora i boschi. Incendi boschivi nei Grigioni. Foglio informativo, 2008
Download: faktenblatt_02_waldbrand_it.pdf [499 KB]
Waldbrand im Wallis.
Gemeinde Leuk, August 2003.
Quelle Film “Waldbrand von Leuk, 13.8.2003”. Gemeinde Leuk / PLANAT