Grosser Felssturz im Gebiet Val Laguné / Bernina, 1486
Im Gebiet von Zarera (Val Laguné / Bernina) ereignete sich am 13. Juni 1486 ein Felssturz mit einem Volumen von rund 800’000m3. Dabei wurde die Ortschaft Zarera oder Asareda (Raschareida) mit etwa 300 Einwohnern und allem Vieh verschüttet.
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Quelle Lardelli, T.: Berg- und Felsstürze. Terra Grischuna 5/1982. Und: Buck, D.: Stürzende, gleitende und fliessende Gesteinsbewegungen in der Schweiz. Beigabe zum Jahresbericht der Stiftsschule Maria-Einsiedeln im Studienjahre 1920/21. Verlagsanstalt Benziger, Einsiedeln, 1921.
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Albert Heim schreibt in seiner Publikation “Bergsturz und Menschenleben” über das Ereignis:
“Im Val Lagone (1), östlich am Berninapass, ist am 13. Juni 1486 das Dorf Zarera (oder Zarrera, Koschareida) mit etwa 300 Menschen und viel Vieh verschüttet worden.
An der Ostseite an Cima di Garten (1) ist eine jetzt noch deutlich umgrenzte (..)Nische (…) in der Anrisshöhe von 2400 bis 2450 m, ausgebrochen.
Der ausgebrochene Gehängeteil hinab bis etwa 2100 m hat eine Gehängeböschung von ca 35°. Darunter folgt einc Fahrbahn von etwa 750 m horizontaler Länge, 200 bis 250 m Breite, gegen SW gerichtet mit 22 ° Böschung. Bei 1770 m bis 1710 in hinab ist die Böschung durch eine Terrasse vermindert.
Hier vollzieht sich die Grenze von Fahrbahn und Ablagerungsgebiet. Es beginnt der typische Trümmerstrom, scharf begrenzt, aufgewölbt, ca. 250 m breit, 750 m lang und mit im Mittel 13° Gefälle der Rückenlinie. Die Berninapass-Strasse durchquert den Trümmerstrom.
Auf der Stufe von Rovino (3) Pisciadello (4) bei 1530 in liegt sein Ende. Es ist noch alles deutlich, nicht viel verwischt. Keine Prallwand, keine Brandung; Gesamtgefälle vom Anrissrand bis Stromende = 24° (konstruiert aus der Karte), Masse zwischen 500,000 und 800,000 m3.
Auch hier wieder, obschon keine Ablenkung, kein Hindernis der Fahrbahn war, und keine Brandung den Lauf des Schuss-Stromes störte, bleibt die Fahr-Böschung höher als 20 ° — das Volumen erreichte eben kaum eine Million m3. So sind diese zahlreichen kleineren Felsbrüche.
(1) heute: Val Laguné
(2) heute: Cima di Cardan
(3) heute: Ruini da Zarera
(4) heute: Pisciadel
Quelle Albert Heim: Bergsturz und Menschenleben. Beiblatt zur Vierteljahresschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Nr. 20 / 1932
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Felssturz-Ereignisse in der Geschichte Graubündens.
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Wichtig Ist ein Ereignis in einer google map eingetragen (Ausbruchsgebiet, Bewegungsrichtung, Ablagerungsgebiet), erhebt diese Eintragung keinen Anspruch auf wissenschaftliche Exaktheit. Felssturz- und Bergsturz-Ereignisse können nie so präzise in einer Karte eingetragen werden, wie es aufgrund der google Karte den Anschein macht.