Tragende Wände aus Mauerwerk vermeiden - oder verstärken

Was in anderen Ländern wegen schlechtem Erdbebenverhalten verboten ist, ist in der Schweiz gang und gäbe: Tragwerk aus unbewehrtem Mauerwerk.

Unbewehrtes Mauerwerk ist aus der Sicht der Erdbebensicherheit eine sehr heikle Angelegenheit, denn es verhält sich bei Kräften, welche in horizontale Richtung wirken, sehr «spröde».

Gebäude mit Tragwänden aus unbewehrtem Mauerwerk sind meist sehr verletzbar und deshalb für Benützer gefährlich.


Weiterführende Literatur für Baufachleute


Schäden an Mauerwerksbauten beim Erdbeben vom 6. April 2009 in L‘Aquila. Alessandro Dazio und Katrin Beyer, Institut für Baustatik und Konstruktion, ETH Zürich.

Das Erdbeben von Aquila war in etwa gleich stark wie das Beben von Churwalden, 1295.


Weiterführende Literatur für Baufachleute


Prof. Dr. Dr. h.c. Hugo Bachmann, Dr. Kerstin Lang: Zur Erdbebensicherung von
Mauerwerksbauten.
Institut für Baustatik und Konstruktion, ETH Zürich, 2002

Bewehrtes Mauerwerk. Die schlechten Erdbeben-Eigenschaften von Mauerwerk lassen sich beispielsweise verbessern, indem man das Mauerwerk armiert, dh innerhalb der Ziegelwand Armierungseisen einfügt, welche die einzelnen Ziegel zusammenhalten, wenn die Mauer wegen eines Erdbebens ins Schwingen gerät.


Bild Hugo Bachmann, Zürich

Quelle Markus Weidmann: Erdbeben in der Schweiz. Verlag Desertina, 2002.