Auswirkungen von Lawinen auf die Infrastruktur Graubündens

Lawine zwischen Zernez und Brail, 1876

Johann Wilhelm Fortunat Coaz schreibt in seinem Buch «Die Lauinen der Schweizeralpen»:

«Der Kegel der Lauine von Raschitsch bei Zernez im Unterengadin, der sich den 23. und 24. April 1876, unweit unter der gedeckten hölzernen Brücke über die Landstrasse und den Inn gelegt, hatte eine Breite von 168 Metern, eine mittlere Höhe von 12 Metern, eine Maximalhöhe von 19.2 Metern und 300 Meter Länge.

Die Lauine brach bei regnerischem Wetter und starkem Südwind los. In Zernez waren +0°C.

Bis den 8. Mai hatte sich der Kegel in seiner Mitte um 2.4 Meter gesetzt.

Um den unterbrochenen Verkehr auf der Strasse wieder herzustellen, musste eine Galerie von 75 Metern durchgraben werden. Sie erhielt 3.6 Meter Höhe und 3.9 Meter Breite und erforderte eine Schneebewegung von 1’053 Kubikmeter. Die Kosten beliefen sich auf Fr. 1’740.35.

Als ich den 13. Juli im Postwagen durch die Schneegalerie fuhr, war dieselbe noch 30 Meter lang; das Schmelzwasser strömte von der Decke und den Wänden herunter. An den beiden Enden der Galerie musste der, dem Falle nahe, firndichter Schnee von Zeit zu Zeit weggehauen werden, um Unglück vorzubeugen.

Der letzte Rest der Galerie wurde zur Sicherheit den 9. August abgetragen; er hätte noch etwa acht Tage zu halten vermocht. Der Lawinenkegel schmolz im Sommer 1876 nicht mehr völlig zusammen; erst den 22. Juni des folgenden Jahres 1877 war dessen letzte Spur verschwunden.»

Quelle Johann Wilhelm Fortunat Coaz: Die Lauinen der Schweizeralpen. Bern, 1881
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Lawinenkegel von Raschitsch am Inn bei Zernez. Sturz vom 23. April 1876.

Bild aus Johann Wilhelm Fortunat Coaz: Die Lauinen der Schweizeralpen. Bern, 1881


In der Naturchronik der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens liest man zum Ereignis:

“(…) war eine solche gewaltige Schneemasse oberhalb Zernez heruntergestürzt, welche die Strasse derart versperrte, dass ein langer Schneetunnel durchgeschlagen werden musste, durch den noch Ende Juni der Postwagen zur grossen Verwunderung der Fremden fahren konnte.”
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Quelle Naturchronik 1876. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubünden. Band 22 (1877-1878)

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Lawinen und Infrastruktur in der Geschichte Graubündens.

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