Am Freitag, 21. Juni 2024 führten intensive Niederschläge im Misox zu Murgängen und Überschwemmungen. Dabei traten mehrere Bäche über die Ufer.
Im Dorf Sorte ging ein Murgang nieder. Drei Häuser sowie drei Fahrzeuge wurden von den Wassermassen mitgerissen.
Ein im Einsatz stehendes Patrouillenfahrzeug der Polizei geriet bis zum Dach in die Fluten. Die beiden Polizisten konnten das Fahrzeug verlassen und sich schwimmend in Sicherheit bringen.
Nach dem Unwetter wurden vier Personen vermisst. Vermutlich befanden sich diese zum Zeitpunkt des Gewitters in ihren Häusern und wurden durch die Fluten mitgerissen.
Am Samstagmorgen konnte eine Frau in Sorte verletzt aus den Ablagerungen des Murgangs geborgen werden. Sie wurde ins Spital nach Lugano geflogen.
Am Sonntagvormittag wurde eine zweite der vier vermissten Personen im Fluss Moesa tot geborgen. Am Donnerstagvormittag fanden die Rettungskräfte in der Moesa bei Grono ein zweites Todesopfer. Die vierte Person wird weiterhin vermisst.
Insgesamt wurden beim Unwetter fünf Gebäude, darunter drei Häuser, vollständig zerstört. Der Gebäudeversicherung Graubünden wurden mehr als 200 Schäden an Gebäuden gemeldet. Im weiteren wurde eine Trinkwasserleitung auf einer Länge von 600 bis 800 Metern zerstört.
Besonders betroffen wurde die Gemeinde Lostallo.
Zwischen Lostallo und Mesocco wurde ein Abschnitt der Autobahn A13 unterspült. Die Strasse musste gesperrt werden; am 5. Juli war sie aber bereits wieder einspurig befahrbar.
Aus Sicherheitsgründen und wegen den Aufräumarbeiten wurde die Hauptstrasse H13 zwischen Mesocco und Lostallo ebenfalls gesperrt.
In verschiedenen Dörfern wurden insgesamt rund 100 Hektaren Kulturland mit Schlamm, Geröll und Holz zugedeckt und konnte dadurch nicht mehr bewirtschaftet werden.
Das Unwetter führte im Misox zu Schäden in der Höhe von 38 Millionen Franken.
.
Quellen
- Kantonspolizei Graubünden
- Standeskanzlei Graubünden
- SRF
.
Bild Kantonspolizei Graubünden
.